Ein Ende für die Zukunft

Eine wirbelnde Wolke aus Divination-Magie schließt euch ein. Die Zeit gefriert und Bruchteile einer Sekunde weiten sich aus. Die Wahrnehmung der Realität verschwindet nicht, tritt aber in den Hintergrund gegenüber dem puren Wissen, das unabhängig von konkreten Sinneseindrücken in euer Bewusstsein der fließt. Ihr Geist geht eine direkte Verbindung mit dem Zauber ein und der Zauber führt den Geist.

– Musik beginnt: https://music.youtube.com/watch?v=XwptYBXvnoM&si=Cyi_JtHXcq_R8TZt

In dieser Zeit nennt man mich Marciron, aber in früheren Zeiten kannte man mich als Tadäus Sanddorn. Ich weiß, ihr habt einen Palantír gefunden und seine Magie gespürt. Aber wahrscheinlich konntet ihr nicht verstehen, was das bedeutet. Was besonders ist an Asbravn. Vielleicht wisst ihr von Osilia, vom Kampf der Elfen gegen die Barmonts und ihre Armeen, vom Fluch der Barmonts, den sie für sich gewählt haben. Aber als Etania die Palantír als Grenzschutz eingesetzt hatte, waren die Kugeln bereits mehr als 400 Jahre alt. Die Palantír wurden nicht als Waffen geschaffen, sondern als Gefäße. Magie ist wild und vielschichtig. Zauber sind begrenzt, weil es fast überall zu Interferenzen kommt und verschiedene Magien sich gegenseitig bremsen. Die Elfen von Osilia wollten ihr Köngreich von fremder Magie reinigen und bannten die ihnen fremde Magie in die Palantír. Aber damit entfernten sie auch das magische Gleichgewicht. X'argoroh konnte dieses Land nur Berühren, weil das Land ihm ohne die von den Palantír entfernte Magie keinen eigenen Widerstand leisten konnte. Über den Fluch hatte der Teufel eine Verbindung in die materielle Ebene, die den dünnen elfischen Schutzschirm leicht durchstechen konnte. Vielleicht wisst ihr von Ciraxis und der sogenannten Zerstörung der Welt. Ein Name, den die Menschen geprägt haben, weil so viele in den magischen Ausbrüchen des Drachen gestorben sind. Aber Ciraxis wollte dem Land eigentlich nur Magie zurück geben, die die Elfen ihm genommen hatten. Und das hatte auch beinahe geklappt: Die drakonischen Magiestürme hatten auch Energien der Wyld erweckt und der Sage nach soll Ciraxis sich sogar mit diesen Magien verbunden haben. Aber mit einem Palantír in der Hand konnte Etania den Drachen trotzdem binden.

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, ist das mein letzter Zauber. Mein Körper wird dieser Magie nicht standhalten können. Ich habe euch ausgewählt, um durch meine Magie einen Blick in die Zukunft zu werfen. Lange Jahre habe ich geglaubt, dass Asbravns einzigartige magische Landschaft mir erlaubt, der mächtigste Hellsichtsmagier aller Zeiten zu werden. Und möglicherweise war das so. Ich habe im Alleingang Armeen vernichtet, Königen zum Thron verholfen und über Jahrhunderte die Geschicke dieses Landes gesteuert. Aber was sind Jahrhunderte magischer Studien wert, wenn der Hunger nach Macht den Blick auf wahres Glück verwehrt. Das konnte ich erst verstehen, als ich mich verliebt habe. [Die magische Aufmerksamkeit richtet sich auf Emil, dessen tränenüberströmtes Gesicht von Trauer und Verlust verzerrt ist. Der Zauber verharrt voller Zärtlichkeit bei Emil und Marcirons allumfassende Zuneigung für diesen Menschen wird für einen Moment für alle spürbar.] Indirekt hat Emil ein Königreich zu Fall gebracht und einen Krieg gestartet. Jahrhunderte lang habe ich die Konzentration für meinen Bann des Fluchs über die Barmonts und gleichzeitig die für die Zwillinge aufrecht erhalten. Aber in einer Nacht, die ich eigentlich nicht bereuen möchte, machte ich einen Fehler und musste mich entscheiden. In dem Moment dachte ich, dass der Fluch sicherlich nicht so wichtig wäre, wie die Zwillinge. Aber ich hatte unterschätzt, wie schnell Avernus reagieren würde. Mein kurzer Aussetzer reichte X'argoroh, um Lydias Geist zu befallen.

Ich gebe euch jetzt die Möglichkeit die Zukunft so zu sehen, wie ich sie sehe. Sie ist nicht eine einzelne Geschichte, sondern ein unüberschaubarer Wald an Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Das allermeiste ist so überlagert, dass sich nichts erkennen lässt. Aber wenn Avernus eingreift, sind bereits jetzt Pläne im Gange, um die Geschehnisse so zu beeinflussen, dass Einzelentscheidungen nichts mehr ändern. Dann werden Teile der Zukunft klar und erkennbar.

Lydia wird in zwei Tagen zum Paladin der Brunderschaft ernannt werden. In der Nacht danach werden Agenten aus Triel die zu Thavius Kreeg loyalen Paladine aus den Orden der Bruderschaft mit vergifteten Dolchen ermorden. Am morgen danach wird eine Gruppe unschuldiger Vampire durch die Straßen von Elturel getrieben. Der Orden wird sie angeführt von Lydia niedermetzeln und aus Dank sie zum herzöglichen Ordensprotektor von Elturel ernennen. Elturel, Triel und Asbravn können Berdusk und Greenest im Rat überstimmen und Lydia wird High Observer. Berdusk und Greenest vereinigen ihre Armeen, ziehen aber nicht nach Elturel, sondern nach Asbravn, um einem Einfall in ihre Flanke vorzubeugen. Aus Elturel und Triel kommen Armeen zuhilfe und alle treffen in Asbravn aufeinander. X'argoroh will genau das, weil er die Seelen nur bekommt, wenn sie in Asbravn sterben.

Den ersten Teil wird niemand mehr verhindern können. Und Eragul ist ein skrupelloser Schnösel mit einem rein auf Hass und Rache aufbauenden Plan. Aber wenn er Asbravn früh genug in einen Krieg mit den Eiselfen stürzt, wird Berdusk nicht nach Asbravn, sondern nach Elturel ziehen und den Bürgerkrieg gewinnen. Aber dafür darf Astor den Schatz nie bekommen. Er ist der Einzige, der zwischen Etania und Allistor vermitteln kann und das darf keinesfalls passieren.

Es gibt 7 Palantír. 5 davon hat Etania. Einen habt ihr. Einer ist in Bara-Dún. [Der Zauber zeigt riesige leere Hallen einer verlassenen Zwergenmiene. Reich verziert, aber ausgekühlt, kalt und nass. Der Zauber taucht immer tiefer in die verwundenen Gänge, an deren Wänden pferdegroße Hummer leuchtende Pilze abscheren; immer tiefer durch mächtige hausbreite Risse im Gestein. Verhallt erklingen trommeln aus der Tiefe und ein feuriger Schein beleuchtet die Wände einer riesigen Halle in deren Zentrum der Palantír auf einem Podest liegt und sich magische Wirbel in seinem Inneren wälzen.] Wenn ihr zwei der Palantír zerstört, werden die anderen instabil und innerhalb weniger Tage brechen. Etania kann Ciraxis nur mit der Macht der Palantír gefangen halten. [Der Zauber zeigt den gigantischen Körper des Drachen an einen Gletscher angefroren, vor Schmerzen verdreht. Ein nekrotischer Zauber entzieht der Drachin permanent Lebenskraft, was ihren Körper zersetzt. Gleichzeitig repariert ihre Magie den Schaden wieder. Eingestellt wird das alles von einer Waagschale einige Meter davor, die den Gesundheitszustand der Drachin überwacht und den Zauber so einstellt, dass sie permanent Death-Saving-Throws macht, aber weder genesen noch sterben kann. Die Immensen Mengen magischer Energie fließen in einen Palantír daneben. Sinzou fällt neben euch schlchzend auf ihre Knie.]

Der Zauber zeigt die Zwillinge, die zerbrechen und in den Cormír fallen. Das Wasser staut sich auf und in den Ortschaften in der Schlucht ertrinken die Bewohner:innen, die nicht rechtzeitig flüchten können, als sich ein riesiger See bildet, der die Dörfer überflutet.

Artefakte aus dem Schatz

 
 
 
     
 
ein_ende_fuer_die_zukunft.txt · Zuletzt geändert: von pinae