Eine kleine Schmucklieferung
Ein Tag vor dem großen Turnier ist die Stadt Asbravn gefüllt mit Fremden. Fans, Zuschauer und alle, die mit der Menschenmasse Geld machen wollen. Die Tavernen und Schänken sind voller Leben, überall wird getrunken und gefeiert.
Was bisher geschah
Die Geschichte beginnt in der Stadt „Asbravn“ in der Taverne zum Fuchs. Ein reisender Mensch (Gerald Falkenstein) ist zusammen mit einer verstoßenen Zwergin (Mabar Ideth) unterwegs, um erlesene Speisen und Getränke für das Edel-Restaurant seines Herrn ausfindig zu machen. In der Stadt ist viel los, weil am nächsten Tag ein Turnier veranstaltet wird. Ein angeblicher Goldschmied taucht in der Taverne auf und sucht Helfer, um die Siegestrophäe an den Herzog von Asbravn zu übergeben. Selbst will er das nicht machen, weil es zu spät ist, um noch ins Schloss gelassen zu werden und seine Frau bereits in den Wehen liegt, um sein Kind zu gebären. Die Abenteurer sind bereit ihm für eine großzügige Bezahlung zu helfen und der Goldschmied übergibt ihnen unter den Wachsamen Augen der Wirtin „Tara“ die Trophäe.
Am nächsten Morgen begeben sie sich ins Schloss und übergeben die Trophäe an Lord Allistor Barmont von Asbravn. Mit ihm im Thronsaal sind auch sein oberster Beamter, ein intriganter Elf namens „Enildur“, der alte vernarbte Magier „Marciron“ und sein Sohn und Thronerbe „Eryn Barmont“. Als die Helden die Trophäe übergeben, erschrickt der Lord, weil sie sich eigentlich bereits in seiner Schatzkammer befinden müsste. Offenbar hat es einen Diebstahl gegeben. Natürlich beschuldigt er die Helden des Diebstahls und lässt sie in den Kerker werfen.
Im Kerker besucht sie ein gutaussehender Halbelf namens „Astor“ und erklärt, dass er durchschaut, dass sie nur Sundenböcke für den Diebstahl eines anderen sein können. Er hat auch bereits eine Spur zu den wahren Tätern, einer Gruppe um den skrupellosen Halbelfen „Saryon“. Diese könnten die Tat aber nicht alleine geplant haben und Astor will den wahren Drahtzieher hinter dem Verbrechen finden. Die Helden sind bereit ihm zu helfen, wofür er sie aus dem Kerker befreit und durch einen Geheimgang in das gesetzlose Viertel „Westhole“ bringt. Die Helden observieren die Diebesbande und erkennen den angeblichen Goldschied wieder. In Wirklichkeit ist der ein Halunke namens „Eragul“, der für Saryon Aufträge ausführt. Saryon selbst treffen sie erst, als sie die heruntergekommene Taverne zum hinkenden Eber betreten. Dem fällt aber schnell auf, dass sie zu kritische Fragen stellen und selbst keine Diebe sein können. Die aufgeflogenen Helden flüchten hastig aus dem hinkenden Eber, werden aber von einem zwei von Saryons Schergen verfolgt. Sie flüchten durch die Gassen von Westhole und können den beleibteren der beiden Halunken abhängen. Der andere lässt aber nicht locker, worauf es zum Kampf kommt, den die Helden aber für sich entscheiden können. Verletzt und abgehetzt ziehen sie sich in die Taverne zum Fuchs zurück.
Tara versteht sofort, dass die Helden in einen Kampf geraten sind, hilft ihnen aber. Sie kennt auch Astor, mit dem sich die Helden am Abend noch treffen. Er verdächtigt Enildur als Drahtzieher, hat aber keine Beweise. Ohne die kann Astor die Helden nicht freisprechen, will ihnen letztenendes aber eine weiße Weste verschaffen. Nachdem Astor weg ist, vermuten die Helden, dass Astor Lord Allistor Barmonts Sohn aus einer früheren Verbindung mit einer Elfe sein muss. Als Halbelf sieht er jünger aus als Eryn, in Wirklichkeit ist er aber wohl der Erstgeborene, der nur deswegen keinen Aspruch auf den Fürstenthron hat, weil er ein Bastard ist.
Ab dem nächsten Morgen observieren die Helden erneut den hinkenden Eber und können dieses Mal Eragul in die Oberstadt verfolgen. Dort belauschen sie ein Gespräch zwischen Eragul und Enildur. Letzterer will die Helden von Saryons Bande töten lassen, damit nicht herauskommt, dass sie gar nicht für den Diebstahl verantwortlich sind. Durch den Gefängnisausbruch seien sie momentan ausreichend vorverurteilt. Nach dem Gespräch überraschen die Helden Eragul im Faustkampf und können ihn gefesselt in die Taverne zum Fuchs bringen. Im Verhör entpuppt sich der Dieb als armer Schlucker, der nur zu gerne aus Saryons Einfluss verschwinden will. Sie bieten ihm ein neues Leben an, wenn er vor Astor als Kronzeuge gegen Saryon und Enildur aussagt.
Spielleiter-Material
Der Abend vor dem Turnier
Die Heldengruppe trifft sich in der Taverne zum Fuchs. Die Taverne ist wie alle anderen Schänken in Asbravn überfüllt mit vielen Fremden, die am Abend vor dem großen Turnier Feiern, trinken und auf mögliche Sieger wetten. Die Wirtin Tara, eine Gnomin mit warmherzigem Lächeln setzt die Helden zusammen an einen Tisch in einem Erker, von dem aus sie den ganzen Schankraum überblicken können.
👥
Wer das soziale Gefüge analysiert, merkt dass die meisten Fremden mit Einheimischen zusammen sitzen. Es gibt viele verschiedene Gruppen, die sich aber auf verschiedenem Wege untereinander kennen.
Auffällig ist eine blonde Frau in einem kostbaren roten Kleid, die breitbeinig an der Balustrade des oberen Stockwerks steht und mit wartendem Blick zur Eingangstür blickt.
👥
Tara kommt zum Tisch und fragt die Helden aus: Welcher Ritter ihrer Meinung mach das Turnier gewinnen könnte? Ob sie nicht wie viele andere Wetten abschließen wollten? Wo sie herkämen? Wer aufmerksam ist erkennt, dass Tara sofort erkannt hat, dass sie die einzige Gruppe komplett Fremder sind und als einzige zu knauserig ordentlich mitzufeiern.
Während Tara spricht, kommt ein junger Mann zur Tür herein, verstaut ein leuchtendes Töpfchen hastig in seiner Tasche und schaut sich um. Als sein Blick die Frau im roten Kleid findet, erhellt sich seine abgehetzte Miene, er eilt zu ihr die Treppe hoch und sie verschwinden gemeinsam in einem der Zimmer.
👥
Ein bärtiger Mann mittleren Alters kommt herein und eilt zu Tara: “Meine gute Frau liegt in den Wehen!” ruft er völlig außer Atem. “Warum bist du dann nicht bei ihr?” Fragt Tara, während sie die Arme verschränkt. “Ich bin Eragul aus Iraebor, der Goldschmied. Der Herzog hat die Trophäe des Gewinners für das Turnier morgen bei mir in Auftrag gegeben. Ich hätte sie morgen abliefern sollen. Aber jetzt will ich so schnell mich mein Pferd tragen kann zurück zu meiner Frau!” Tara beäugt ihn misstrauisch. “Wenn ich hier nur eine Person finde, die statt meiner die Trophäe beim Herzog abgibt, ich würde sie mit Gold bezahlen!”
👥
Tara fragt: “Ist es nicht äußerst fahrlässig eine Trophäe aus purem Gold einfach so einer völlig fremden Person in die Hand zu drücken. Nicht dass ich an der Aufrichtigkeit von euch weit gereisten Abenteuerern zweifeln möchte… Aber hat der Herr Goldschmied sein Gesuch auch wohl durchdacht?” Eragul lächelt: “Ah! Nein, nein. Ich möchte nicht nur vertrauen. Ich habe einen unbrechbaren Vertrag. Den müsstet ihr natürlich unterschreiben. Solltet ihr gegen den Vertrag verstoßen, stirbt ihr. Die Magiergilde von Suzail gibt des öfteren Geschmeide bei mir in Auftrag.”
der nächste Morgen
Die Gruppe wird vor Lord Asbravn gelassen. Der Thronsaal ist ein reich verzierter Saal mit gotischem Gewölbe, das seitlich von Säulen getragen wird. Hinter einer Säule steht zwischen livrierten Wachen ein uralter Magier mit einer Narbe auf der Stirn und einem Folienten in der Hand. Ein in Gold gekleideter Elf steht an den Stufen, die zum Thron herauf führen: „Mylord Allistor Barmont von Asbravn, die Boten eines Goldschieds aus Iraebor!“. Der Lord schaut distanziert auf die Helden, dann schweift sein Blick zu einem jüngeren Mann neben ihm. Der Räuspert sich und der Elf ergreift erneut das Wort: „Eryn Barmont von Asbravn, Prinzregent und Thronerbe!“.
👥
Eryn geht auf die Helden zu, während seine kräftige Stimme den Thronsaal füllt: „Danke, Enildur. Seid bedankt, für eure Lieferung. Darf ich einen Blick auf eure kostbare Fracht werfen?“
👥
Eryns Blick weitet sich. Überrascht schaut er auf Allistor. Dessen Blick springt hektisch zwischen den Säulen umher. Dann ruft er voller Verachtung: „Ergreift die Diebe!“ Blitzschnell eilen Wachen herbei (👥 Initiative min. 15+1*W20).
„Enildur! Ihr überprüft sofort die Schatzkammer! Eryn, begleite ihn und mache dir ein Bild wie sie an meinen Wachen vorbeigekommen sind. Wo ist Marciron?“
Im Kerker
Die Helden werden in eine Zelle im Kerker gesperrt.
👥
Ein gutassehender Halbelf kommt in den Gefängnistrakt, flüstert den Wachen etwas ins Ohr, worauf die den Raum verlassen. Er setzt sich im Schneidersitz vor die vergitterte Zellentür.
👥
„Ihr seid ganz schön naiv! Aber ihr seid keine Diebe.“
👥
„Beschreibt mir die Person, die euch die Trophäe gegeben hat.“
👥
„Ich biete euch einen Deal an: Ich gebe euch die Möglichkeit eure Unschuld zu beweisen. Dafür hole ich euch aus dieser Zelle. Aber ihr werdet euch in Gefahr begeben müssen. Ich kenne die Person, die ihr beschrieben habt. Sie gehört zu einer Bande, die von Westhole aus agiert. In Westhole sind keine Fürstlichen Wachen aktiv. Das heißt, ihr werdet dort nicht sofort wieder hoch genommen. Aber ihr müsst vorsichtig sein. Saryon, der Anführer der Bande ist ein brutaler und skrupelloser Elf. Er wird euch von seinen Schergen in Stücke reißen lassen, wenn ihr ihm die Gelegenheit dazu gebt. Aber ihr sollt ihn für mich leben lassen. Er kann den Diebstahl nicht alleine geplant haben. Es muss einen Insider hier im Schloss geben. Und dafür kommen nur zwei infrage: Marciron, weil er einr meister des Arkanen ist und Enildur, weil er die Intrige wie kein zweiter beherrscht. Wenn ihr mir helft, den Schuldigen zu überführen, sorge ich dafür, dass die Anklage gegen euch fallengelassen wird. Wenn ihr versagt, töten euch die Banditen oder ihr verrottet in einer dieser Zellen. Entscheidet!“
👥
|